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erziehund.400

... Wie sich das schon anhört – das habe ich mir gerade gedacht, als ich die erste Zeile geschrieben hatte.

Es hat so etwas von Verpflichtung, von Vorschrift, von "es muss halt sein" und genau so ist es verkehrt!

Wir sollten uns auf etwas anderes einigen, z.B.: Mit dem Hund auf Du – in jeder Altersklasse gemeinsam unterwegs.

Ja, genau das ist es:

Mit dem Hund auf Du – in jeder Altersklasse gemeinsam unterwegs

Diese Überschrift reizt uns doch schon, mit dem Hund etwas gemeinsam zu unternehmen. Eine gemeinsame Unternehmung muss nicht zwangsläufig immer draußen oder weit weg sein; nein, auch Denkspiele und Suchspiele in Wohnung und Haus können eine tolle gemeinsame Unternehmung sein!

Oftmals erfahre ich von Menschen, dass sie nicht wissen, wie sie ihren Hund "beschäftigen" sollen. Meist ist es ja so, dass die Leute arbeiten und der Hund ist viel alleine oder bei Familienangehörigen, die zuhause sind. Da möchte man gerne, dass der Hund etwas Sinnvolles macht. Also geht man einmal in der Woche auf den Hundeplatz in seiner Hundeschule und macht etwas Agility oder irgendeine andere Sportart, die man für sinnvoll erachtet. Es steht also gar nicht so sehr im Vordergrund, ob der Hund das machen möchte, sondern man richtet sich nach dem Angebot.
Ich denke allerdings, das ist der falsche Weg.

Es wird viele Lösungen geben und welche für Sie die richtige ist, müssen Sie selbst herausfinden. Aber Sie werden auch sehen, dass es alle Versuche wert sind, gemacht zu werden!

Es gibt Dinge, die Sie mit Ihrem Hund immer zum selben Zeitpunkt machen: Feste Kurse oder Trainingsstunden. Das ist lobenswert und gefällt Ihrem Hund sicher.

Aber wie schön wäre es, wenn Sie sich hinsetzten und sich Gedanken machten, wie Sie Ihr Leben mit dem Hund noch gemeinsamer, noch freudvoller, noch aktiver gestalten könnten?

Schnappen Sie sich Ihren vierbeinigen Liebling, gehen Sie mit ihm in den Sonnenuntergang, setzen sich auf einen Felsen und unterhalten sich mit ihm über die Dinge, die ihm vielleicht Spaß machen könnten! Ich meine das ernst.
Im Gespräch mit Ihrem Hund kommen Sie auf Ideen, die Sie sonst sicher nicht gehabt hätten!
Was wollten Sie schon immer mal mit Ihrem Hund machen, haben sich aber nicht getraut, haben geglaubt, das "geht doch nicht", das "kann der Hund nicht", das "kann ich nicht"?

Bei so einem Sonnenuntergangsgespräch kommt vielleicht auch einmal zur Sprache, dass es für Ihren Hund nicht schön ist, wenn Sie ihn abschieben, um irgendwohin in Urlaub zu fahren, wo Sie ihn nicht mitnehmen können. Auch wenn Sie es sich schönreden mit "da hat er es ja gut", "da hat er mal Urlaub von mir und ich von ihm"…

Ist das der Zweck des Zusammenlebens, dass Sie gerade in den Momenten, wo Sie endlich mal wirklich "ZEIT" hätten, diese wieder nicht gemeinsam nutzen?

Und wenn Ihr Hund neben Ihnen sitzt, geduldig zuhört und Ihnen nicht widerspricht, meinen Sie nicht, dass Sie ein Tränchen verdrücken müssen, wenn Sie sich das mit dem "Zusammenleben" überlegen?

Denken Sie einfach daran, dass Ihnen Ihr treuer Begleiter auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, auf Sie angewiesen ist, und stellen sich dann eine Rollenumverteilung vor.

Plötzlich wird aus "Beschäftigung", die ja nur gedacht ist, den Hund irgendwie auszulasten, "gemeinsame Unternehmung"!

Wir machen gemeinsam tolle Sachen! Und derer gibt es so viele.

Jeder Spaziergang kann ein tolles Abenteuer werden, vor allem, wenn Sie sich selbst wieder Kind sein lassen und mit dem Hund über Baumstämme balancieren, über Stock und Stein hüpfen, gemeinsam Tricks üben und vieles mehr!

Natürlich können Sie gemeinsam auch Sport betreiben oder interessante Aufgaben erfüllen, wie z.B. auf einen Einsatz als Mantrailer, also als Personenspürhund, oder als Führer eines Rettungshundes in der Fläche, hinarbeiten!

Das "Gemeinsame" ist der Schlüssel zum Glück! Zur Auslastung für beide, für Hund und Frauchen/Herrchen.

Waren Sie schon mal gemeinsam in den Bergen? Was glauben Sie, welch schöne Touren man mit seinem Hund unternehmen kann! Natürlich sollten Sie beide schon ein wenig trainieren, nicht dass nach dem ersten gemeinsamen Tag, der Muskelkater alle weiteren Tage verhindert…

Dieses Training findet bei den täglichen Spaziergängen statt, die nicht nach 30 Minuten beendet sein müssen. Trauen Sie sich beiden etwas zu, mehr zu!

Nehmen Sie Wasser und etwas zu essen für Sie beide mit und genießen Sie das Zusammensein. Wandeln Sie die lästige Pflicht "Gassi gehen" um in freudige Zeiten miteinander.

Fahren Sie in die Stadt – aber halt mit Hund.

Kaufen Sie ein – mit Hund.

Gehen Sie essen – mit Hund!

Und denken Sie sich eines: Wo Sie nicht mit Hund willkommen sind, da müssen Sie auch nicht hin! Ein Restaurant, das Ihren Hund nicht will, sollte auch Ihr sauer verdientes Geld nicht bekommen! Bekannte, die mit Ihnen nur bekannt sein wollen, so lange Ihr Hund nicht dabei ist, sind Bekannte, auf die Sie nur allzu gut verzichten können.

Natürlich funktioniert das Zusammenleben auch nur, wenn man bestimmte Regeln befolgt. So sollten Sie in die täglichen Abenteuer auch Erziehungs- und Trainingsmomente einbauen, die für Ihre gemeinsamen Unternehmungen erforderlich sind. Natürlich müssen Sie trainieren, dass Ihr Hund im Restaurant unter dem Tisch bleibt und nicht dem Nachbarn das Steak vom Teller stiehlt!

Auch sollte sich Freude nicht unbedingt durch Hochspringen an fremden Menschen äußern.

Wenn Sie gemeinsam trainieren, werden Sie sicher auch gemeinsam Spaß haben und Sie werden beide gut beschäftigt und ausgelastet sein; das ist doch schon richtig etwas wert!

Von klein auf können Sie Ihren geliebten Vierbeiner daran gewöhnen, mit Ihnen zusammen zu sein; vielleicht können Sie ihn sogar hin und wieder mit in die Arbeit nehmen – haben sie schon beim Chef gefragt?

Es versteht sich von selbst, dass man einem Welpen nicht zu viel abverlangen kann; in Maßen kann man aber alles mit ihm machen. Und wenn er dann erwachsen wird, ist er belastbarer und Sie auch!

In der tollen Zeit, die Sie mit dem erwachsenen Hund haben, schaffen Sie sich Erinnerungen, die Sie ganz bestimmt nie mehr missen möchten!

Irgendwann kommt dann die Zeit, in der Ihr Hund nicht mehr ganz so aktiv sein will/kann. Da sind Sie als verantwortungsvoller Hundefreund am meisten gefragt!
Oft wird der jahrelange Begleiter dann auf das Abstellgleis geschoben und ein junger Hund muss her, weil man ja weiterhin aktiv sein möchte. Muss das sein? Kann man nicht auch mit seinem alten Hund noch schöne Abenteuer erleben? Ja, man kann!

Mit diesem Artikel wollte ich Ihnen die Augen für schöne Dinge öffnen, die abseits von überall propagierten Beschäftigungsmodellen liegen. Ich wollte Ihnen zeigen, dass Sie es selbst in der Hand haben, wie Sie die Zeit mit Ihrem Hund erfüllend gestalten, ohne, dass Ihnen immer jemand vorschreibt, wie die "Beschäftigung" Ihres Hundes auszusehen hat.

Und ich wollte eine Lanze für ein gemeinsames, tägliches Leben brechen.

Ist es mir gelungen?
Das werde ich wissen, wenn ich Ihnen dann auf dem Weg zur Kampenwand mit Ihrem Hund begegne.

Bis dahin wünsche Ich Ihnen mit Ihrem Hund die schönste Zeit Ihres Lebens!....

Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Crazy4dogs

Weitergehende Ratschläge und Infos zum ersten Hundejahr finden Sie über den folgenden Link: Welpenerziehung